Donnerstag, 7. November 2019

[Rezension] Schwarzer Leopard, roter Wolf

Autor: Marlon James

Titel: Schwarzer Leopard, roter Wolf (Dark Star 1)

Verlag: Heyne Hardcore

Seiten: 832

Erscheinungsdatum: 21.10.2019

Preis: 28,00 € (Hardcover)

Klappentext:
"Sucher, der Jäger mit dem besonderen Sinn, wird vor seine schwierigste Aufgabe gestellt. Er muss einen Jungen aufspüren, der vor drei Jahren spurlos verschwand. Seine Fährte führt ihn durch Wälder und Städte, zu Gestaltwandlern, Ausgestoßenen und Hexen. Aber kann er den Jungen retten und die Welten wieder in Einklang bringen? "

Meine Meinung:

Als erstes sprach mich vor allem die Beschreibung zu diesem Buch an. Das Cover nicht unbedingt direkt. Mythen und fantastische Wesen in einem afrikanischen Setting hörte sich für mich mal nach etwas Anderem und Großartigem an.

Zu Beginn wird man vielleicht etwas abgeschreckt, da das Buch über 800 Seiten hat. Aber wenn man das erste Drittel geschafft hat, sind diese gut zu meistern. Ich musste mich erst einmal in das Buch hineinfinden. Denn der Schreibstil und die Beschreibungen sind nämlich zunächst verwirrend. Der Leser wird zur Konzentration aufgefordert, damit kein Detail verloren geht. Was wahrscheinlich auch nicht so ansprechend wirkt, sind die wortgewaltigen bis hin zu ordinären Ausdrücke. Andererseits macht es das Buch wieder auf eine Art faszinierend. Der Autor scheut sich nicht diese Worte zu benutzen und schreckt auch nicht vor Gewalt- und Sexszenen, die meistens detailreich beschrieben sind, zurück.

Sowas in dieser Art habe ich bisher noch nicht gelesen. Es grenzt an Abstoßung und Faszination gleichzeitig.

Die Aufmachung des Buches ist sehr schön gestaltet. Durch das Buch wird man mit einem Inhaltsverzeichnis geführt. Außerdem findet man zudem ein Verzeichnis mit Figuren, welches für mich anfangs sehr hilfreich war. Des Weiteren wird man mit Landkarten zu jedem Inhaltspunkt beglückt. Das finde ich immer sehr praktisch.

In der Geschichte begleitet man begleitet den Sucher, der ihr auch als Erzähler agiert, auf einer abenteuerlichen Reise. Er hat eine außerordentliche Spürnase und wird deswegen geschickt einen vor drei Jahren verschwundenen Jungen zu finden. Auf seiner Reise begleitet ihn der Leopard, der nicht immer einer ist – denn erst ist ein Gestaltwandler. Außerdem tauchen weitere mystische Wesen, wie Hexen, Vampire und Dämonen, auf.

Man wird in eine afrikanische Welt entführt, wo man nicht so schnell einen Ausweg findet. Es gleicht an etwas Grenzenlosem und doch Mystischem, welches man gar nicht richtig beschreiben kann. Der Autor hat eine komplexe und detailreiche Welt erschaffen, die man auf weite Teile gar nicht richtig erfassen kann, aber dennoch möchte. Die Welt ist teilweise düster, erschreckend, aber doch irgendwo überwältigend.

Die Geschichte erstreckt sich auf vielen Seiten, doch manchmal verliert sich der Autor im Detail. Kurzzeitig bleibt man verwirrend zurück. Er möchte manchmal zu viel auf einmal. Die Orte und Figuren wechseln in diesen Momenten einfach zu schnell. Aber wenn man alles wieder gerade rückt, löst die Geschichte doch einen Lesesog aus und man kann sich auf diese verabscheuungswürdige, aber auch faszinierende Welt einlassen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Ganz am Ende fragt man sich, wer ist der Sucher, was ist Wahrheit, ist er ein Held oder doch nur ein besserer Geschichtenerzähler?

Fazit:
Der Autor hat im Auftaktband der Trilogie eine gewaltvolle und fantasievolle Welt erschaffen, die gleichzeitig erschreckend und faszinierend ist. Man muss sich darauf einlassen können und bewusst werden, dass es sich hierbei um ein Fantasy-Epos handelt, welches grenzenlos ist. Auch wenn die Geschichte manchmal etwas zäh erscheint, kommt man dennoch gut voran. Nur manchmal verliert sich der Autor zu sehr ins Detail. Dennoch bin ich gespannt, welche Abenteuer mich in den Folgebänden erwarten.

Bewertung: 3 + / 5

Vielen Dank an die Heyne Verlag (Hardcore) für das Rezensionsexemplar.

2 Kommentare:

  1. Interessante Rezension. Ich kannte das Buch vorher gar nicht und muss sagen, dass du mich neugierig gemacht hast!

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    1. Danke, das freut mich sehr.:)
      Aber ich würde dir raten, erst einmal in das Buch hineinzulesen, da der Schreibstil wirklich etwas gewöhnungsbedürftig bzw. nicht so einfach ist.

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