Mittwoch, 31. Juli 2019

[Rezension] Love to share

Autorin: Beth O'Leary

Titel: Love to share - Liebe ist die halbe Miete

Verlag: Diana

Seiten: 480

Erscheinungsdatum: 13.05.2019

Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Klappentext:
"Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Doch das Leben hält sich nicht an Regeln ..."

Meine Meinung:

Bereits auf der Buchmesse habe ich von dem Buch gehört. Aber ich war noch etwas zwiegespalten, ob ich es lesen möchte. Die Idee dahinter fand ich interessant, dennoch klang es irgendwie vorsehbar, aber auch witzig. Auf jeden Fall bin ich froh, es gelesen zu haben. Es macht einen warm ums Herz.

Tiffy muss aus der Wohnung ihres Ex-Freundes ausziehen. Aber die Wohnungssuche erweist sich als schwierig. Da sticht ihr die Wohnungsanzeige von Leon ins Auge, der seine Wohnung teilen möchte. Selbst bei der Wohnungsbesichtigung trifft sie nicht auf Leon, sondern auf seine Freundin Kay. Ein paar Regeln werden aufgestellt und das Blind-Date-Wohnen kann beginnen. Bis zum ersten Aufeinandertreffen vergehen viele kleine oder große Post-It-Nachrichten.

Es ist witzig, es ist unglaublich, aber machbar, sich eine kleine Wohnung zu teilen, wenn man zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten muss. Genau das hat Autorin hier sehr gut dargestellt.

Tiffy ist eine quirlige Person, die sich gerne mitteilt und sich durch einen bunten Kleidungsstil hervorhebt. Sie kam mir ein bisschen vor wie Lou aus „Ein ganzes halbes Jahr“. Aber auch diesen Charakter mochte ich sehr. Bei Tiffy denkt man, dass sie eine kleine Person ist, dabei ist so ganz schön groß. Nur was ihre Beziehung bzw. Ex-Beziehung angeht, verhält sie sich eher klein.

Leon ist der ruhige besonnene Typ und ihn stört es auch nicht, mal allein zu sein. Er arbeitet als Krankenpfleger auf einer Palliativ-Station. Einige Patienten liegen ihm sehr am Herzen, für die er auch gerne mehr tun möchte, wie bei Mr. Prior. Aber auch seinem Bruder Richie, der sich gerade in einer bescheidenen Situation befindet, steht er bei.
Aber dass seine neue Mitbewohnerin sein Leben auf den Kopf stellt, damit hätte er so nicht gerechnet.

Der Alltag von Tiffy wird durch ihren Beruf als Lektorin für diverse Bastel- und DIY-Bücher bestimmt. Dabei lernt man auch ihre Arbeitskollegin und Freundin Rachel kennen, aber auch die Autorin Katherin, die Tiffy gerne für ihre Auftritte in Beschlag nimmt.

Dann sind noch Mo und Gerty, die gute Freunde von Tiffy sind. Gerty ist nicht auf den Mund gefallen und redet Tiffy auch mal auf ernste Art ins Gewissen. Bei Mo findet Tiffy immer einen guten Zuhörer.

Das alles zusammen ergibt eine ziemlich bunte Mischung. Die Charaktere sind auf ihre Art liebenswert und fügen der Geschichte einen gewissen Charme hinzu.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Tiffy und Leon erzählt. Um diese zu unterscheiden, hat sie die Autorin zwar sehr viel Mühe gegeben, jedoch waren die Sätze aus der Sicht von Leon ziemlich abgehackt. Darüber bin ich anfangs öfter mal gestolpert. Dennoch tat dies dem Handlungsablauf keinen Abbruch.

Die Liebesgeschichte zwischen Tiffy und Leon ist sehr süß gestaltet, auch wenn es etwas vorhersehbar war, trotzdem gab es immer wieder Spannungsmomente. Ich fand es sehr schön, wie die Autorin die Kennenlernphase beschrieben hat. Es geht nicht zu schnell, es ist einfach realistisch beschrieben. Außerdem haben Beide noch mit ihren vergangenen Beziehungen zu kämpfen. Dies wurde auch gut mit eingebaut und gibt dem Ende der Geschichte noch einmal einen kräftigen Hieb.

Es ist eine Geschichte, die überrascht und sehr schön zu lesen ist. Die unterschiedlichen Charaktere und verschiedenen Beziehungskonstellationen machen das Buch abwechslungsreich. Ich finde die Beschreibungen der Charaktere und wie sie sich in die Story einfügen sehr gelungen. Es ist eine herzerwärmende Geschichte, die sich Zeit lässt, aber nicht langweilig wird. Durch die verschiedenen Beziehungskonstellationen wirkt die Geschichte teils tiefsinnig und emotional. Die Nebenhandlungen tragen auch gut zum Gesamtbild bei. Es ist einfach ein Buch, bei dem man sich wohlfühlt, das sowohl humorvolle als auch ernsthafte Szenen beinhaltet. Jeder Handlungsstrang hat seinen Platz und wirkt nicht übertrieben. Einfach wunderschön.

Fazit:
Eine Geschichte, die unterhaltsam, humorvoll, aber auch ernst sein kann. Die Charaktere sind eigensinnig, liebenswert und fügen sich gut in die Handlungsstränge ein. Alles in allem ergibt es eine bunte Mischung. Die Liebesgeschichte beginnt langsam, lässt sich nötige Zeit, die sie braucht und ist gerade deshalb so herzerwärmend und wunderschön.
Der einzig kleine Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass die Erzählperspektive aus Leons Sicht etwas holprig war und ich anfangs darüber öfter mal gestolpert bin. Ansonsten war das Buch sehr schön zu lesen und ich konnte mich wohlfühlen.

Bewertung: 4,5/5

Vielen Dank an den Diana-Verlag für das Leseexemplar.

Sonntag, 28. Juli 2019

[Rezension] Hit Delete

Autorin: Nina Hirschlehner

Titel: Hit Delete

Verlag: Independently published

Seiten: 390

Erscheinungsdatum: 21.07.2019

Preis: 2,99 € (ebook); 15,00 € (Taschenbuch)

Klappentext:
"Chloe hat ein Geheimnis. Eines, das sie vor der ganzen Welt bewahren muss, weil sie es ihrer Großmutter vor deren Tod versprochen hat. Es zerreißt Chloe innerlich, mit niemandem darüber sprechen zu können - nicht einmal mit ihrer besten Freundin.Erst als sie auf Trace stößt, wird Chloe klar, dass sie gar nicht die Einzige ist, die von Dämonen heimgesucht wird. Von Erinnerungen, die einfach alles zu zerstören scheinen. Sie macht es sich zur Aufgabe, herauszufinden, was sich hinter ihm verbirgt. Aber genau wie Chloe bleibt Trace stur.Wer wird das Geheimnis des anderen zuerst lüften?"

Meine Meinung:

Bisher habe ich noch kein Buch von Nina Hirschlehner gelesen. Aber ich hatte schon viel Positives zur ihren Büchern gehört. Daher habe ich die Chance ergriffen als der Aufruf zu „Hit Delete“ kam, das Buch vorab zu lesen.

In der Geschichte geht es um die 17-jährige Chloe, die noch zur Schule geht und ein Geheimnis mit sich trägt, aber auch um ihre erste Liebe kämpft. Auf der anderen Seite ist Trace, der neu in der Stadt ist, aber genauso ein Geheimnis mit sich trägt. Können sie sich überwinden, ihre Geheimnisse anzuvertrauen bevor sie von ihnen zerfressen werden?

Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und schön flüssig zu lesen, sodass man schnell durch die Geschichte gleitet. Auch werden die Emotionen darüber transportiert. Was auch noch zu einen gutem Lesefluss und zum Verstehen beigetragen hat, war aus der Sicht von Chloe und Trace zu lesen.

Es ist eine Geschichte, die sich um die typischen Teenieprobleme dreht, aber auch um schwerwiegendere Sachen, die vor allem Chloe und Trace mit sich tragen müssen. Beide verstecken sich hinter ihren Geheimnissen, dennoch finden sie irgendwie Zugang zueinander. Das war nachvollziehbar und gut beschrieben. Nina Hirschlehner beschreibt außerdem die Charaktere authentisch, man konnte sich größtenteils gut in diese hineinversetzen.

Chloe hat durch ihr Geheimnis auch eine Angst zu überwinden, die es ihr im Alltag nicht immer leicht macht. Chloe vertraut nicht mal ihrere besten Freundin Zola ihr Geheimnis an, wodurch sie sich manchmal verstellen muss. Zola hält stets zu Chloe und sieht auch mal über ihre Bedürfnisse hinweg, was mir manchmal schon zu perfekt erschien. Dadurch gab es wiederum keine Zickereien, da anderen Probleme mehr im Vordergrund standen. Trace fand ich als Gegenpart sehr gut gewählt. Ich fand ihn, trotz seiner teilweisen Verschlossenheit, die aufgrund seines Geheimnisses einhergeht, einen liebenswerten Charakter.

Auch weitere Nebencharaktere fließen gut in die Geschichte mit ein, insbesondere fand ich den Grandpa von Trace sympathisch.

Die Atmosphäre im Buch ist teilweise drückend und düster, was aber bei der Geschichte nicht stört und man sich gut in die ganzen Geschehnisse hineinversetzen kann. Geheimnisse können einen kaputt machen und genau spürt man in diesem Buch. Die Autorin konnte dies auf emotionale Weise sehr gut vermitteln.

Das Ende hätte so schön sein können...hätte. Es ist einfach überraschend, schockierend, aber dennoch passend zur Geschichte. Es vermittelt die Dramatik, die sich durch das ganze Buch zieht. Aber es vermittelt auch noch einige Botschaften, die zum Nachdenken anregen.

Fazit:
Die Autorin hat eine jugendliche Geschichte geschaffen, in der es um Geheimnisse, Drama, Trauer, Vertrauen, Offenbarungen, aber auch um Liebe und Emotionen geht. Die Themen werden in eine gute konstruierte Geschichte eingebaut, die nachvollziehbar ist, die auch etwas düster erscheint, aber zum Nachdenken anregt. Die Charaktere sind jugendlich und authentisch dargestellt. Ein schöner flüssiger Schreibstil trägt außerdem zu einem angenehmen Lesefluss bei.

Bewertung: 4,5/5

Vielen Dank an die Autorin Nina Hirschlehner für das Rezensionsexemplar.

Samstag, 27. Juli 2019

[Rezension] Niemand soll uns trennen

Autorin: Anika Beer

Titel: Niemand soll uns trennen

Verlag: cbt

Seiten: 320

Erscheinungsdatum: 10.06.2019

Preis: 13,00 € (Broschiert)

Klappentext:
"Als Clara auf der Suche nach einem besonderen Fotomotiv in den Garten eines verlassenen Herrenhauses einsteigt, wird sie vom Gewitter überrascht. Sie will sich im Inneren des Gebäudes unterstellen und stellt fest, dass es keineswegs verlassen ist. Beliar und Keren, Zwillinge und kaum älter als Clara, bewohnen es mit ein paar Bediensteten. Sie laden Clara ein, ein paar Tage zu bleiben und Fotos zu machen. Besonders Beliar fasziniert Clara, doch sie spürt, dass die beiden etwas vor ihr verbergen."

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext las, war mir klar, dass ich die Geschichte lesen muss. Das Geheimnisvolle zog mich sehr an. Ich habe mich sehr gefreut, dass Buch in Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen.

Es handelt sich hierbei um eine Fantasy-Geschichte im Jugendbuch-Bereich. Zuallererst lernt man Clara kennen, die noch zur Schule geht und sich sehr für das Fotografieren interessiert, insbesondere von Lost Places. Als ihr Kunstlehrer sagt, dass Ihre Bilder nicht für die Elite-Hochschule geeignet sind, macht sie sich allein auf den Weg zur verlassenen Villa Albers, da ihre beste Freundin Mina keine Zeit hat mitzugehen. Aber die Villa ist gar nicht so verlassen, wie es anfangs scheint. Denn dort wohnen die Zwillinge Beliar und Keren. Jedoch verbergen sie etwas.

In der Villa gibt es auch Hausangestellte, besonders die Haushälterin Alicja wird immer wieder mit in die Geschichte eingearbeitet.

Die Geschichte beginnt spannend und man möchte gerne erfahren, welches Geheimnis die Zwillinge verbergen. Zudem trägt der flüssige und auch bildhafte Schreibstil zu einem angenehmen Lesefluss bei. Ich konnte mir richtig gut in meinem Kopf die Villa vorstellen, die etwas zwar düster wirkt, aber auch faszinierend.

Insgesamt wirkt alles etwas mysteriös, aber dennoch möchte man den Verborgenen auf den Grund gehen. Denn Beliar und Keren wirken unzertrennlich, aber auch verletzlich. Irgendetwas ist komisch an ihnen, aber wiederum auch schön, dass sie ein enges Band zueinander haben. Es bleibt fast bis zum Ende mysteriös.

Clara hat ihre Zweifel in der Villa zu bleiben, dennoch lässt sie sich auf das Spiel der Zwillinge ein und möchte den Geheimnissen auf den Grund gehen. Dabei wirkt sie teilweise mutig und stellt Fragen. Aber sie begibt sich auch in Gefahren, weil sie teilweise naiv handelt. Manchmal konnte ich ihre widersprüchlichen Handlungsweisen nicht so ganz nachvollziehen.
Anika Beer hat geheimnisvolle Charaktere geschaffen, jedoch bleiben sie für mich im Verlauf zu blass. Auch das Anbahnen einer Zuneigung zwischen Clara und einem der Zwillinge konnte mich gefühlstechnisch nicht richtig erreichen. Es wirkte eher gewollt.

Die Auflösung der Geschichte konnte ich nachvollziehen, jedoch blieben ein paar Kleinigkeiten offen. Hier hätte ich mir gerne noch einen Epilog gewünscht, der beschreibt, wie es mit den Charakteren weitergeht. Aber auch wie das Wiedersehen mit ihrer Freundin Mina ist, ob sie nach ihr gesucht hat. Denn darüber erfährt man leider gar nichts weiter.

Die Autorin konnte mich mit der Düsterheit und Rätselhaftigkeit in der Geschichte fesseln. Manche Aspekte hätten jedoch noch etwas ausgefeilter sein können. Trotz dieser Kritikpunkte konnte ich kaum das Buch aus der Hand legen. Zu einem lag es mit am Schreibstil und zum anderen an der Heimlichtuerei der Zwillinge.

Fazit:
Eine geheimnisvolle, mysteriöse und düstere Geschichte, die mich an einigen Stellen fesseln konnte. Allerdings hätte es noch etwas mehr ins Detail gehen können. Die Charaktere passten gut in den Verlauf der Story, jedoch schienen sie mir doch etwas zu blass. Ich konnte keine gefühltechnische Beziehung zu ihnen aufbauen, was ich schade fand. Denn die Idee mit den Zwillingen, die Villa, das Rätselhafte und das Mystische haben mir sehr gut gefallen.

Bewertung: 3,5 / 5

Vielen Dank an den cbt-Verlag und Lovelybooks für das Leserundenexemplar.

Donnerstag, 25. Juli 2019

[Rezension] Das Herz aus Eis und Liebe

Autorin: Renée Ahdieh

Titel: Das Herz aus Eis und Liebe

Verlag: ONE

Seiten: 432

Erscheinungsdatum: 28.06.2019

Preis: 18,00 € (Hardcover)

Klappentext:
"Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren und Intrigen stellen, die am Hof auf sie lauern. Von nun an sind Klugheit und Umsicht ihre Waffen. Damit will sie die Ränkeschmiede aufdecken und für Gerechtigkeit sorgen. Doch hinter jedem Geheimnis verbirgt sich ein weiteres. Werden Mariko und Okami aus diesem Lügennetz entkommen?"

Meine Meinung:

Achtung...evtl. Spoiler, da Band 2 einer Dilogie.

Bereits Band 1 der Samurai-Dilogie „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ konnte mich überzeugen. Daher habe ich mich schon auf die Fortsetzung gefreut.
Das Cover gleicht dem vom ersten Band. Es ist nur farblich anders und gefällt mir daher gut.

Man wird gleich wieder in das Geschehen geworfen. Nachdem Okami gefangen genommen wird und Mariko Prinz Raiden heiraten muss, befindet man sich nicht mehr im Waldsetting, sondern im Palast des Kaisers. Mariko versucht einen Weg zu finden, um Okami zu befreien. Wird es ihr gelingen? Zudem möchte Mariko erfahren, wer sie im Wald umbringen wollte. Aber auch im Hintergrund des Palastes werden neue Fäden gesponnen, um den neuen Kaiser Roku, den Halbbruder von Prinz Raiden, zu stürzen. Wer ist dafür verantwortlich?

In der Fortsetzung geht es auch wieder um die Samurai-Kunst, aber auch die Magie wird hier mit eingebaut, die in diesem Band eine wichtigere Rolle einnimmt. Es wird wieder mit japanischen Begrifflichkeiten gearbeitet, die am Ende des Buches in einem Glossar erklärt werden.

Die Geschehen spielen sich im kaiserlichen Palast ab. Das Waldsetting tritt daher mehr in den Hintergrund. Aber auch einige Charakterrollen werden eher nur noch zu Nebenrollen. Das ist auf eine Art schade, aber dennoch spielt es in den Verlauf der Geschichte hinein.

Der Schreibstil steht dem von Band 1 in nichts nach. Er ist wieder sehr bildhaft und lässt sich schön lesen. Er ergibt einen guten und angenehmen Lesefluss.

Mariko muss sich teilweise verstellen, um ihre Liebe kämpfen und die Intrigen am Palast aufdecken. Aber auch Verbündete muss sie sich suchen, auf die sie sich verlassen kann. Dann ist auch noch die Frage, ob sie überhaupt ihrem Bruder Kenshin noch trauen kann. Sie muss aber auch das Vertrauen von Prinz Raiden gewinnen, aber er scheint stets auf der Seite seines Halbbruders Roku zu stehen. Roku bevorzugt Brutalität und das Quälen seiner Opfer, was fast schon sadistische Züge annimmt. Die Belange des Kaiserreiches kümmern so gut wie gar nicht. Es ist ein explosiver Charakter, wo man aufpassen muss, kein falsches Wort zu sagen. Man lernt außerdem die Mutter von Prinz Raiden kennen. Sie ist etwas undurchsichtig und lässt sich nicht in die Karten schauen.

Wenn Mariko auf Okami trifft, spürt man gleich wieder die Zuneigung zueinander und dass sie sich auch ohne große Worte verstehen. Außerdem werden die Zusammentreffen mit humorvollen Dialogen untermauert. Es war immer schön, von den Beiden zu lesen.

Die Spannung in der Geschichte wird dadurch gesteigert, indem sich Mariko immer wieder zu Okami begibt, um ihn zu befreien und sich dabei nicht erwischen lassen darf. Aber auch die Intrigen und das Aufeinandertreffen einiger anderer Charaktere tragen zu einer spannenden Handlung bei.

Wie im Band 1 jedoch schon, gab es für mich auch hier wieder Szenen, die sich etwas zogen und andere wiederum viel zu schnell abgehandelt wurden. Das Ende wurde wieder schnell erzählt, wo man sich fragt, war es das auf einmal.

In einigen Punkten fand ich diesen Band etwas schwächer als Band 1. Der Zauber des asiatischen Settings ging etwas verloren und manche Handlungen wirkten nicht richtig abgeschlossen, wurden nur oberflächlich dargestellt.

Fazit: Ein guter Abschluss der Dilogie. Der Schreibstil und auch die Charakterbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Jedoch wurden manche Geschehnisse zu schnell abgehandelt. Der Zauber der fantastischen Welt, den ich in Band 1 noch spüren konnte, ging hier etwas verloren, obwohl die Magie eine größere Rolle eingenommen hat.

Bewertung: 3,5 / 5

Vielen Dank an den ONE-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Montag, 15. Juli 2019

[Rezension] Der Kinderflüsterer

Autor: Alex North

Titel: Der Kinderflüsterer

Verlag: Blanvalet

Seiten: 448

Erscheinungsdatum: 29.07.2019 (eBook 01.07.2019)

Preis: 13,00 € (Broschiert)

Klappentext:
"Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau will Tom Kennedy mit seinem kleinen Sohn Jake neu anfangen. Ein neuer Start, ein neues Haus, eine neue Stadt – Featherbank. Doch der beschauliche Ort hat eine düstere Vergangenheit. Vor zwanzig Jahren wurden in Featherbank fünf Kinder entführt und getötet. Der Mörder wurde unter dem Namen »Kinderflüsterer« bekannt und schließlich gefasst. Die alten Geschichten interessieren Tom und Jake nicht. Als jedoch ein kleiner Junge verschwindet, machen Gerüchte die Runde, dass der Täter von damals einen Komplizen gehabt habe. Und Jake beginnt, sich merkwürdig zu benehmen. Er sagt, er höre ein Flüstern an seinem Fenster …"

Meine Meinung:

Das Buch wurde mir auf der Buchmesse beim Bloggertreffen schmackhaft gemacht. Es wurde als Spannungsroman vorgestellt. Um auch mal wieder etwas anderes zu lesen, dachte ich mir, dass ein Thriller nicht schlecht wäre. Spannend können diese ja wirklich sein, aber ob das hier der Fall war?

Der Einstieg gefiel mir, da man gleich erfährt, was in dem kleinen Örtchen Featherbank vor Jahren passiert ist. Der Kinderflüsterer trieb sein Unwesen, entführte und tötete Kinder. Doch auf einmal verschwindet wieder ein Junge. Jedoch sitzt der damalige Täter seine Strafe im Gefängnis ab. Gibt es etwa einen Nachahmungstäter?

Die fieberhafte Suche nach dem Jungen beginnt. Das ruft auch den damaligen Ermittler Willis auf den Plan, der der jetzigen Ermittlerin zur Seite steht. Können Sie den Jungen finden und das Unheil abwenden?

Tom Kennedy und sein Sohn Jake wohnen erst seit kurzem in diesem bescheidenen Örtchen, interessieren sich nicht wirklich für die Vorkommnisse, sondern wollen sich lieber erst einmal an ihr neues zu Hause gewöhnen. Jedoch gehen in dem neuen Haus mysteriöse Dinge vor sich und sie sind näher dem Geschehen als sie dachten.

Bis hierhin fand ich die Geschichte recht spannend. Aber der Autor schweißt immer wieder ab und beschränkt sich auf kaputte Vater-Sohn-Beziehungen und auf nicht stattgefundene Trauerbewältigung. Denn Tom hat seine Frau bzw. Jake seine Mutter verloren. Tom kommt dadurch nicht so richtig mehr an Jake heran. Jedweder Versuch die Nähe zu Jake zu suchen, scheitert irgendwie. Sie blockieren sich gegenseitig.

Aber auch die Ermittlungen gehen nur schleppend voran. Zwar wurde in der Zwischenzeit noch eine grausame Entdeckung gemacht, die mich auch etwas schockieren ließ. Jedoch tappen die Ermittler weiter im Dunkeln.

In Geschichten finde ich eigentlich Perspektivenwechsel immer sehr schön, um in die Gedankenwelt der verschiedenen Protagonisten Einblicke zu gewinnen. Aber hier waren es mir zu viele Wechsel. Teilweise wusste ich manchmal gar nicht, in welcher Perspektive ich mich gerade befinde. Auch wechselt der Autor in die Perspektive von Jake, was ich nicht schlecht fand, aber diese war mir schon zu erwachsen geschrieben.

Ich wusste zwar bis zu letzt nicht, wer der Täter sein könnte. Jedoch fand ich die Auflösung etwas schwach, das Motiv des Täters konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Da fehlten mir ein paar mehr Details.

Außerdem baut der Autor noch paranormale Aspekte mit ein, um den Ganzen noch einen gewissen Nervenkitzel zu geben. In gewissem Maße passte das zusammen. Jedoch ließ sich durchgängig kein roter Faden erkennen, da der Autor immer wieder abschweift, wenn es um die Tätersuche ging.

Im Gesamten konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen. Der Anfang war gut und spannend, der Mittelteil eher schwach und zog sich, das Ende steigerte wieder etwas die Spannung, aber war dennoch nicht herausragend.

Fazit: Der Einstieg gefiel mir gut, war auch spannend. Danach flaut es jedoch ab. Durch die vielen Perspektivenwechsel konnte ich die Geschichte nicht immer fließend lesen. Wenn es um die Tätersuche ging, war die Geschichte aufregend zu lesen. Aber das blieb immer wieder auf der Strecke, denn der Autor beschäftigt sich mehr mit Vater-Sohn-Beziehungen und Trauerbewältigung. Nebenbei-Geschichten sind in gewissem Maße nicht schlecht, aber hier war es zu viel. Ein spannendes Buch, wie angepriesen, war es leider nicht für mich.

Bewertung: 2 / 5

Vielen Dank an den Blanvalet-Verag für das Rezensionsexemplar.

Sonntag, 7. Juli 2019

[Rezension] Too Late

Autorin: Colleen Hoover

Titel: Too Late

Verlag: dtv - bold

Seiten: 464

Erscheinungsdatum: 22.03.2019

Preis: 14,90 € (Broschiert)


Klappentext:
"Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält. Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf … "

Meine Meinung:

Die Bücher, die ich bisher von Colleen Hoover gelesen habe, konnten mich sehr begeistern. Ob es Too Late auch geschafft hat?
Ich habe schon vorab bei einigen Meinungen gelesen, dass es anders sein soll und auch etwas düsterer als ihre bisherigen Werke. Davon musste ich mich natürlich auch überzeugen.

Schon nach den ersten Zeilen ist man mitten im Geschehen, in der kranken Beziehung zwischen Sloan und Asa. Warum krank? Weil sich Sloan in eine für sie ausweglose Situation begeben hat, da die damaligen Umstände es nicht anders zuließen. Weil Asa ein falsches Frauenbild vermittelt bekommen hat. Man spürt zwar, dass er Sloan wirklich liebt, aber auf eine kranke besitzergreifende Art. Colleen Hoover verdeutlicht dies in einigen Szenen, die nicht zu vergleichen sind mit ihren bisherigen Büchern. Die Szenen bestehen teilweise aus Gewalt und härteren Sexszenen. Colleen Hoover schafft es mich trotzdessen sofort in den Bann zu ziehen. Typische Linien eines Hoovers tauchen auf. Ich konnte die Emotionen und Dramatik spüren. Dies wird auch dadurch untermauert, dass man aus der Perspektive von Sloan, Asa und Carter liest. Man bekommt einen Einblick in das Denken der Protagonisten.
Interessant fand ich dabei die Gedankengänge von Asa, der ein unsympathischer Charakter ist und man ihn auf keinen Fall mögen kann. Aber so erfährt man, warum er so geworden ist. Die Wurzeln dafür liegen in seiner Vergangenheit. Für einen Gangster ist er ziemlich schlau, er durchschaut vieles und deswegen muss man ihn auch fürchten.

Sloan ist ein verzweifelter, aber dennoch auch mutiger Charakter. Man kann verstehen, warum sie so handelt und vieles über sich ergehen lässt. Teilweise hat man Mitleid mit ihr und wünscht ihr einen Ausweg aus dieser toxischen Beziehung.

Carter ist hier der liebevolle und beschützende Gegenpart. Er ist die Hoffnung für Sloan, auch wenn er durch sie fast seinen Job vermasselt. Ich mochte ihn von an Anfang an. Er ist der typische Charakter eines Hoovers.

Colleen Hoover schafft es immer wieder mich auf eine emotionale Reise mitzunehmen. Auch in dieser Geschichte litt ich mit und konnte die Ängste und Zweifel spüren, die Sloan umgaben. Aber auch das Auftauchen von Carter macht es nicht gerade besser. Denn sie dürfen sich nicht verstehen und müssen ihre Zuneigung verstecken. Immer wieder hatte ich Herzklopfen, ob alles auffliegt oder ob sie es heil aus diesen Situationen schaffen.

Die Autorin versteht es, die Gefühle durch die Geschichte zu transportieren, in dem sie in die Tiefe geht, Charaktere mit Ecken und Kanten schafft. Außerdem baut sie noch humorvolle Elemente ein, die in dieser Geschichte etwas tröstliches zu der sonst fast vergeblichen und ausweglosen Situation von Sloan und Carter haben.

Nach dem Fast-Ende kommen noch einige Epiloge und Prologe. Dazu habe ich schon von einigen gelesen, dass sie diese nicht unbedingt mochten oder die Geschichte nicht noch gebraucht hätte. Es war zwar dann nur eine Aneinderreihung und konnte mich nicht mehr auf die emotionale Art erreichen, aber ich finde, dass diese dennoch dazu passten und die Geschichte noch einmal etwas abgerundet haben.

Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt mit leichten Thrill-Elementen, mit Gefühlen aus Hass und Wut und mit einer gewissen Ausweglosigkeit und Dramatik, aber auch Hoffnung. Colleen Hoover setzt mit diesen Buch noch einmal eins oben drauf. Sie beweist damit, dass sie auch düsterer und brutaler kann, aber dennoch die Emotionalität, die ihre Bücher sonst haben, nicht auf der Strecke bleibt, man mitleidet/mitfiebert und sogar sowas wie Mitleid mit den 'bösen' Charakter findet.

Für Jedermann bzw. für Zartbesaitete ist dieses Buch wahrscheinlich nicht geeignet, da hier auch etwas härtere Szenen beschrieben werden. In den Jugendbuch-Bereich würde es daher nicht einordnen.

Fazit:
Hoover mal etwas düsterer und härter, aber dennoch packend und fesselnd. Typische Colleen Hoover-Elemente waren auch diesem Buch zu erkennen und auch die emotionale Schreibweise konnte mich wieder in den Bann ziehen. Ein Buch über eine toxische Beziehung und ihrer Ausweglosigkeit, aber auch Hoffnung. Charaktere, die mit Ecken und Kanten und düsteren Vergangengheiten gezeichnet sind, aber dadurch authentisch wirken. Ein wirklich emotionales und dramtischen Buch bis zum ersten Ende. Danach flaut das Emotionale etwas ab, aber dennoch rundet es die Geschichte schön ab.
Ich mag auch dieses Buch von ihr sehr, auch wenn es brutaler ist und etwas thrillerartiges hat.

Bewertung: 4,5 von 5 Punkten

Dienstag, 2. Juli 2019

Rückblick auf den Juni

Hallöchen ihr Lieben,
heute gibt es wieder meinen Rückblick auf den vergangenen Monat. Es sind wieder vier Bücher geworden, die ich gelesen habe. Trotz Urlaub bin ich nicht zu mehr gekommen. Ein angefangenes Buch nehme ich mit in den neuen Monat.

Meine gelesenen Bücher im Juni:



- Summer Lessons von Penny L. Chapman (Rezension: 5+/5 - Link)
- Vicious Love von L. J. Shen(Rezension: 3,5/5 - Link)
- Save Me von Mona Kasten (Rezension: 3/5 - Link)
- Too Late von Colleen Hoover (Rezension folgt)


Diesen Monat hatte ich wieder ein Hightlight-Buch dabei. "Summer Lessons" von Penny L. Chapman konnte mich mit einer sommerlichen und prickelnden Liebesgeschichte überzeugen. Auch "Too Late" von Colleen Hoover hat mir sehr gut gefallen. Es ist zwar düsterer, aber trotzdem schön zu lesen. Die anderen Bücher konnten mich nicht ganz so begeistern, bei denen fehlte mir hier und da etwas.

Ein Buch, welche ich bereits im Mai gelesen habe, habe ich noch rezensiert:

- The Mister von E. L. James (Rezension: 2/5 - Link)

Die Neuzugänge im Juni sind zum größten Teil selbstgekaufte Bücher. Des Weiteren hat sich zum Ende hin noch ein Rezensionsexemplar auf meiner Büchercouch eingefunden.



+ Too Late von Colleen Hoover
"Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält. Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf …"

+ All In - Tausend Augenblicke von Emma Scott
"Kaceys Leben als Rockstar ist ein Tanz auf dem Vulkan, den sie nicht überlebt hätte, wäre Jonah Fletcher nicht in ihr Leben getreten. Ihn zu lieben ist ein Sprung ins Ungewisse, der größtes Glück oder größten Schmerz bringen kann. Doch ganz gleich, was kommt, Kacey weiß, dass sie nicht mehr zurück kann - und dass Jonah es wert ist, alles zu riskieren ..."

+ Her Fear & His Darkness von Sophie L. Gellar
"Er ist ein Biest, ihr Untergang, ihr schlimmster Albtraum und alles, was sie fürchtet. Er lockt die Dämonen ihrer Vergangenheit hervor. Er konfrontiert sie mit ihrer größten Schwäche, ihrer größten Stärke und dem, was ihr Leben zur Hölle macht: Angst. Elizabeth Green will einen Neuanfang, doch sie bekommt mehr. So viel mehr. Ist es Schicksal, auf Parker Baldwin zu treffen oder der Preis, den sie bezahlen muss?"

+ Das Herz aus Eis & Liebe von Renée Ahdieh
"Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren und Intrigen stellen, die am Hof auf sie lauern. Von nun an sind Klugheit und Umsicht ihre Waffen. Damit will sie die Ränkeschmiede aufdecken und für Gerechtigkeit sorgen. Doch hinter jedem Geheimnis verbirgt sich ein weiteres. Werden Mariko und Okami aus diesem Lügennetz entkommen?"

Wie sah eurer Juni aus? Welche Bücher habt ihr gelesen?

Liebe Grüße, Apathy