Mittwoch, 19. August 2020

[Rezension] New Earth Project - Tödliche Hoffnung

Autor: David Moitet

Titel: New Earth Project - Tödliche Hoffnung

Verlag: Edel:Kids Books (Edel Germany GmbH)

Seiten: 304

Erscheinungsdatum: 06.08.2020

Preis: 14,99 € (Hardcover)

Klappentext:
"Im Jahr 2125 haben sich die Reichen in überdachte Stadtzentren zurückgezogen, wo sie vor Umweltverschmutzung geschützt sind. Die Armen drängen sich in der überfluteten Water-Zone. Von dort stammt Isis. Sie hat es geschafft, einen Platz in der gemischten Schule zu bekommen, in die auch die Kinder der privilegierten Familien gehen – unter anderem Orion, der Sohn des Erfinders des New Earth Projects. Dieses ermöglicht es wöchentlich 1 Million Menschen aus der ganzen Welt, in einem gigantischen Weltraumschiff die Reise zur Neuen Erde anzutreten, wo fruchtbare Felder darauf warten, von den Neuankömmlingen bewirtschaftet zu werden. Trotz der sozialen Unterschiede freunden sich Isis und Orion an. Doch als Isis’ Familie ein Ticket nach Neue Erde gewinnt, entdeckt Orion, dass Neue Erde nicht das ist, was es zu sein vorgibt ..."

Meine Meinung:

Durch eine Buchverlosung auf Lovelybooks bin ich auf diese Dystopie aufmerksam geworden. Da ich gerne Dystopien lese und sie einfach vielversprechend klang, habe ich mich sehr gefreut, das Buch lesen zu dürfen. Wichtige Themen, die nicht fernab der Realität sind, werden hier angesprochen.

Der Einstieg fiel mir leicht, da man gleich mitten im Geschehen ist. Man lernt Isis kennen, die in der Waterzone lebt und auf eine gemischte Schule geht, in den auch die reichen Kinder gehen. Dort lernt sie Orion kennen, der Sohn des Parker-Imperiums. Die Firma Parker schickt mittels Raumschiff wöchentlich Menschen auf einen anderen Planeten, genannt "New Earth". Die Menschen werden durch eine Lotterie ausgewählt. Die Familie von Isis gewinnt eine Tages ein solches Los. Orion entdeckt gleichzeitig ein Geheimnis rund um "New Earth". Was geschieht, wenn alles gar nicht so ist, wie es scheint? Kann Orion das Geheimnis an die Öffentlichkeit bringen und somit Isis retten?

Der Weltenaufbau ist typisch für eine Dystopie. Eine zerstörte Welt bzw. hier im Buch eine zerstörtes New York, welches durch den Klimawandel teilweise überflutet wurde. So leben die Armen in der sogenannten Waterzone und müssen sehen, wie sie Arbeit finden und auch ohne große Mittel überleben. Die Reichen leben unter Kuppeln, geschützt von der Außenwelt.
Der Weltenaufbau hat mir sehr gut gefallen und wurde anschaulich beschrieben. Man konnte sich die kaputte Gegend sehr gut bildlich vorstellen.

Durch die kurzen Kapitel und durch den rasanten Schreibstil wird man schnell durch die Geschichte getragen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Aber durch die Schnelligkeit der Handlungen gehen viele Details verloren. Ich hätte mir manche Passagen doch etwas ausführlicher gewünscht und mehr Zeit, um bestimmte Geschehnisse mehr verinnerlichen zu können. Die Geschichte ist zwar in sich schlüssig, aber es wird für alles zu schnell eine Lösung gefunden. Auch die kleine Liebesromanze war mir etwas zu rasant. Gut fand ich aber das sie nicht im Vordergrund stand.

Die Grundthemen in der Geschichte regen zum Nachdenken an und sind nahe der Realität. Denn in der jetzigen Welt haben wir auch mit dem Klimawandel, mit der Umweltverschmutzung sowie Überbevölkerung zu kämpfen. Von daher ist es gar nicht so abwegig das in einer gewissen Zeit in der Zukunft durch die Klimaveränderung so etwas passieren könnte. Dabei wird die Gesellschaft immer mehr gespalten.

Es handelt sich um eine Jugend-Dystopie, die in manchen Dingen eher nur oberflächlich abgehandelt wurde und vieles sehr jugendlich beschreibt. Es passieren schockierende Dinge, worüber man aber beim Lesen nicht lange nachdenkt, weil sie nicht so sehr in die Tiefe gehen und man schnell daran vorbei liest. Aber wenn man mehr über das Gelesene nachdenkt, ist es wirklich erschreckend, was gerade in Bezug auf die Überbevölkerung in diesem Buch passiert. Da kann man dann wiederum froh sein, dass es nicht zu sehr ins Detail geht.

Die Charaktere waren mich für mich sympathisch, aber manchmal auch nur oberflächlich dargestellt. Aber man konnte durchaus unterscheiden, wer arm und reich ist. Die Charakterzüge der Protagonisten hat der Autor gut hervorgebracht.

Das Ende war dann auch noch mal sehr temporeich und wirkte in manchen Dingen dann doch etwas unrealistisch. Dennoch war es ein guter Abschluss der Geschichte

Fazit:
Wenn man davon absieht, dass es sich um eine Jugend-Dystopie handelt, ist es durchaus eine beeindruckende Geschichte mit wichtigen Themen. Jedoch ist die Geschichte sehr schnellebig und kratzt oft nur an der Öberfläche. Das Buch ist insgesamt sehr jugendlich gehalten und geht nicht immer bis ins kleinste Detail. Manche Handlungen hätte ich mir ausführlicher gewünscht bzw. hätte der Autor der Geschichte etwas mehr Raum und Zeit geben können. Die Geschichte war ins sich schlüssig und alle Fragen wurden beantwortet, nur wurde alles so zügig abgehandelt. Ich gebe eine Empfehlung an die jüngere Leserschaft und es ist für diese ein guter Einstieg im Genre Dystopie.

Bewertung: 3+ / 5

Vielen Dank an Lovelybooks und den Edel:Kids Books Verlag für das Rezensionsexemplar.

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