Sonntag, 20. Juni 2021

[Rezension] Ein letzter erster Augenblick

Autorin: Holly Miller

Titel: Ein letzter erster Augenblick

Verlag: Blanvalet

Seiten: 496

Erscheinungsdatum: 17.05.2021

Preis: 15,00 € (Broschiert)

Klappentext:
"Seit seiner Kindheit lebt Joel als Einzelgänger, der niemanden in sein Herz lässt. Nicht weil er das will – sondern weil er muss. Denn Joel hat Träume. Träume, die ihm die Zukunft der Personen zeigen, die er liebt. Oft weiß er schon Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus, was den Menschen um ihn herum passieren wird. Doch erzählen kann er es niemandem. Callie träumt schon immer von den schönsten Orten dieser Welt, doch nach dem Tod ihrer besten Freundin lebt die junge Frau zurückgezogen und nimmt an den aufregenden Momenten des Lebens stets nur als stille Beobachterin teil. Das alles soll sich verändern, als sie Joel trifft und sich die beiden unsterblich ineinander verlieben. Bis Joel von Callies Zukunft träumt …"

Meine Meinung:

Der Klappentext klang sehr vielversprechend und nach einer herzzerreißenden Liebesgeschichte. Auch die Meinungen in der Klappenbroschür bestätigten dies, z. B. von RED "Halten Sie ihre Taschentücher bereit. Wer bei dieser Geschichte nicht weinen muss, ist aus Stein!". Tja, um es gleich vorweg zu nehmen, dann bin ich wohl aus Stein.

In dieser Geschichte geht es um Joel, der ein Leben als Einzelgänger führt. Denn wenn er sich Menschen zu nahe fühlt, träumt er von diesen. Es können sowohl positive als auch negative Ereignisse sein. Daher lässt er sich kaum auf Beziehungen ein. Bis er auf Callie trifft, die seine Zurückhaltung überdenken lässt. Aber es kommt, wie es kommt, sie schleicht sich auch in seine Träume. Was bedeutet das für ihre Beziehung?

Mit Joel kam ich von Anfang an gut klar. Man konnte sich gut in seine Situation hineinversetzen. Aber trotzdem kann man es sich kaum vorstellen, so zu leben. Immer zu wissen, was den Menschen in seiner näheren Umgebung passiert. Manches lässt sich auch nicht verhindern. Daher umgab ihn auch eine gewisse Traurigkeit und Melancholie. Um nicht zu viel zu träumen, hat er schon einiges versucht. Daher ist sein Lebensstil eher zurückgezogen und er lebt vom teilweisen Schlafentzug.
Callie hat eine liebenswerte Art. Aber sie ist um Trauer umgeben, da ihre beste Freundin verstorben ist. Daher fällt es ihr schwer, ihre Träume zu verwirklichen. Durch Joel blüht sie jedoch wieder mehr auf.

An sich ist es eine ruhige Liebesgeschichte, die sich langsam steigerte. Man bekommt detailliert das Kennenlernen zwischen Joel und Callie beschrieben, was manchmal jedoch auch etwas zu langatmig wirkte. Aber auch die Träume von Joel stehen im Vordergrund, auch wenn diese nicht immer bis ins Detail beschrieben wurden.

Man merkt auch, dass Joel durch Callie wieder mehr aus sich herauskommt und sich auf eine Beziehung einlässt. Somit hat man das Gefühl, dass sich die beiden gut ergänzen. An manchen Stellen hatte mich die Geschichte kurzzeitig gepackt und ich konnte die Emotionen mehr und mehr spüren. Aber das Buch verfiel wieder eine Langatmigkeit bis es zu einer Wendung kommt. Einerseits konnte man es verstehen, andererseits hatte ich das Gefühl, dass Joel zu leicht aufgegeben hat. Aber vielleicht musste es so kommen, um sich die Chance zu gewähren, ihren Weg zu finden.

Die letzten Kapitel wurden dann mit großen Zeitsprüngen abgehandelt, was aber nicht schlimm war. Sonst hätte sich die Geschichte zu sehr in die Länge gezogen, da schon ziemlich zeitnah klar war, wohin die Geschichte führt. Das war wiederum schade. So ist die Handlung von keinen großen Spannungsmomenten geprägt. Das Ende war leider auch nicht richtig emotionsgeladen, obwohl ich das bei der Thematik erwartet hätte.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen. Zudem bekommt man Einblicke in die Denkweisen von Callie und Joel. Des Weiteren bekommt man auch einige Briefe von Callie zu lesen, die berührend zu geschrieben sind. Jedoch waren die Protagonisten nicht immer mit Emotionen ausgestattet.

An sich hat mir die Geschichte von der Idee mit der Träumerei und der Beziehung zwischen Callie und Joel gut gefallen. Jedoch kamen bei mir nicht immer die Gefühle richtig an, da sich einiges in die Länge zog. Es ist auch eine Liebesgeschichte, die von Anfang an von einer Tragik lebt, auch wenn diese sehr gute Momente für beide hatte. Eine Tiefgründigkeit war zu spüren, jedoch wurde diese dann doch nicht ganz ausgearbeitet.

Fazit:
Die Geschichte hat eine gute Grundidee, die aber auch durch eine gewisse Tragik und Melancholie gezeichnet ist. An sich war dies nicht störend, dennoch konnte sie mich von den Gefühlen her nicht ganz packen. Das Kennenlernen zwischen Callie und Joel fand ich schön beschrieben. Dennoch lebt die Geschichte von keinen großen Spannungsmomenten, sondern ist ab einem Punkt vorhersehbar und von Langatmigkeit geprägt.
Dennoch denke ich, dass es für den ein und anderen Leser eine emotionale Geschichte ist. Sie war nur nicht durchgängig für mich bestimmt.

Bewertung: 3 / 5

Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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