Autorin: V.E. Schwab
Titel: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue Verlag: Fischer TOR Seiten: 592 Erscheinungsdatum: 01.05.2021 Preis: 18,00 € (Broschiert) |
Klappentext:
"Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein. Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt."
Meine Meinung:
Von der Autorin habe ich bisher noch kein Buch gelesen, obwohl bereits einige von ihr auf meiner Wunschliste stehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich das Buch in einer Leserunde lesen durfte. Viele Meinungen zu diesem Buch sind sehr positiv. Ich kann mich diesen leider nicht ganz anschließen, obwohl die Geschichte mit der Idee faszinierend ist.
Ich habe mich anfangs schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil war für mich etwas ungewöhnlich und schwerfällig zu lesen. Zudem ist er aber auch poetisch angehaucht, was mir wiederum gut gefallen hat. Dennoch ließ er sich anfangs nicht so flüssig lesen. Nach und nach wurde es aber besser und ich konnte mich daran gewöhnen. Das Buch spielt außerdem in unterschiedlichen Epochen. Durch die Überschriften der Kapitel erfährt man, in welcher Zeit und an welchen Ort man sich gerade befindet. Das war immer sehr hilfreich.
Man erfährt somit einiges über die Vergangenheit von Addie, wie sie gelebt hat und wie es zum Pakt mit dem Schatten kam. Über die Jahre hinweg bekommt man einen Einblick in ihr Leben, ihr Leben in Freiheit, jedoch auch in Einsamkeit. Denn die Menschen können sich nicht an sie erinnern, sobald sie den Raum verlassen. Eine gewisse Konstante in ihrem langen Leben bringt der Schatten oder auch Teufel, den sie Luc nennt. Jahr um Jahr tritt er wieder mit ihr in Kontakt, um zu fragen, ob sie genug vom Leben hat.
Von Addies Seite ist ein Hass gegenüber Luc zu spüren. Aber dennoch gibt er ihr etwas Stabilität im Leben, denn er vergisst sie nie. So lernt sie ihn auch zu vermissen.
In der Gegenwart tritt auf einmal Henry gegenüber, der sich an sie erinnern kann. Aber dies hat auch einen Grund.
Addie ist bewunderswert, wie sie über die Jahre hinweg so leben kann. Ihr Leben erscheint eher trostlos, auch wenn sie vielen Menschen begegnet, aber sie bleiben nicht. Daher ist sie einer Charakter, der immer wieder Stärke beweist, auch wenn ihr das Leben doch müde erscheint. Sie versucht das beste daraus zu machen und gibt nicht auf.
Mit Henry kam ich anfangs gut klar. Er war mir sympathisch. Man erfährt zwar mehr über ihn, aber nach und nach konnte ich mich doch nicht so sehr mit ihm anfreunden. Er blieb blaß und hatte einen negativen Hauch. Seine Beweggründe konnte ich dennoch nachvollziehen.
Das Kennenlernen zwischen Addie und Henry fand ich schön dargestellt. Auch was sie in New York zusammen erleben, fand ich schön und anschaulich beschrieben. Dennoch konnte mich die Beziehung zwischen den beiden nicht wirklich emotional packen.
Luc hat mir in diesem Buch am besten gefallen. Er war auch meine Konstante in dieser Geschichte. Das Katz- und Mausspiel zwischen Addie und ihm fand ich toll. Das machte die Spannung zwischen den beiden aus. Aber man konnte auch immer wieder eine Zuneigung und ein Knistern zwischen den beiden spüren. Außerdem habe ich die Kapitel, wenn er in Erscheinung getreten ist, sehr gerne gelesen. Auch wenn er eigentlich das Böse verkörpert, trotzdem mochte ich ihn. Denn er folgt auch nur sein ihm bestimmten Leben und hält sich an die Versprechen, die er eingegangen ist.
Das Buch spiegelt auch eine gewisse Traurigkeit wieder. Manche Szenen waren daher emotional gehalten. Die Geschichte ist zudem atmosphärisch, etwas melancholisch, tragisch und düster. Das Buch stimmt einem somit teilweise nachdenklich.
Im Buch spielt außerdem die Kunst eine große Rolle. Diese fand ich mit ihren Berühmtheiten sehr schön in die Geschichte integriert. Das ist der Autorin gut gelungen.
Die Geschichte ist eher ruhig gehalten. Daher gibt es keine großen Spannungsmomente, aber dennoch ein paar kleine Überraschungen. An manchen Stellen zog sich die Geschichte auch und es kamen einige Wiederholungen in den Handlungen vor. Die Kapitel über die Gegenwart habe ich lieber gelesen. Aber auch die Kapitel, wo Addie auf Luc trifft, habe ich gerne gelesen. Durch Luc wurde die Handlung interessant und spannend. Ansonsten wäre mir die Geschichte, ehrlich gesagt, zu langweilig gewesen, obwohl ich die Grundidee (der Pakt mit dem Teufel, ein ewiges Leben und viel Zeit zu haben) faszinierend fand.
Mit dem Ende kam ich gut klar, auch wenn es ein wenig offen gehalten ist. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich denke, für Addie ist es ein angemessenes Ende. Gedanklich kann man es sich für sich weiterspinnen.
Fazit:
Die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen. Der Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig und schwerfällig. Außerdem lebt die Geschichte von Zeitsprüngen, von der Vergangenheit und Gegenwart. Jedoch gibt es nicht so viele Spannungsmomente. Es gibt zudem einige Längen und Wiederholungen in den Handlungen. Nur durch Luc wurde die Handlung interessant und spannend. Er hielt mich beim Lesen des Buches bei der Stange. Die Zusammentreffen zwischen ihm und Addie waren knisternd und teilweise aufregend. Addie ist an sich bewunderswert, da sie solange durchhält, so ein Leben zu führen. Dennoch waren mir manche Handlungen etwas zu langweilig. Auch Henry konnte mich nicht so richtig packen. Das Kennenlernen zwischen ihm und Addie war aber schön beschrieben.
Bewertung: 2,5 / 5
Vielen Dank an Lovelybooks und dem Fischer TOR Verlag für das Leserundenexemplar.
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