Montag, 19. November 2018

[Rezension] Totenläufer

Autorin: Mika M. Krüger

Titel: Totenläufer

Verlag:

Seiten: 402

Erscheinungsdatum: 22.11.2016

Preis: 12,99 € (Taschenbuch)

Klappentext:
"Rina gehört zu jenen in Red-Mon-Stadt, die keinen Wert haben. Sie gilt als nutzlos, wird verfolgt und lebt in ständiger Angst um sich und die Menschen, die sie liebt. Als sie dann in die Mündung einer Waffe blickt, glaubt sie, den Kampf ums Überleben verloren zu haben. Doch der Soldat mit dem Schießbefehl lässt sie laufen, zeigt ihr sogar den Weg zu den Rebellen. Nur wieso hat er seinen Befehl missachtet? Wieso hat er sich gegen die gewandt, die ihm Sicherheit garantieren? Diese Fragen rotieren in Rinas Kopf, bis sie herausfindet, wer sich wirklich hinter der Uniform verbirgt. "

Meine Meinung:

Ich hatte mir das Buch auf der BuchBerlin 2017 direkt bei der Autorin gekauft und auch signieren lassen. Da ich Dystopien sehr mag, war das Buch ein Muss.

Gleich zum Anfang merkt man, dass es hier um eine düstere und drückende Dystopie handelt. Man wird zwar direkt ins Geschehen katapultiert, aber die Geschichte liest sich nicht einfach so weg. Sie ist intelligent aufgebaut. Man merkt, dass sich Autorin sehr viel Gedanken gemacht hat, um der Geschichte einen guten, düsteren und gesellschaftskritischen Handlungsstrang zu geben.

In dieser Dystopie geht es um Red-Mon-Stadt, die auf einer Insel liegt. In dieser Stadt herrschen strenge Regeln. Kontrolliert wird sie durch Soldaten. Außerdem gibt es Menschen, die zu einer Minderheit gehören, den Locra. Sie sind markant durch ihre helle Haut und dem Goldglanz in den Augen. Jedoch müssen diese sich verstecken, sie werden sonst gnadenlos von den Soldaten vernichtet. Hierunter zählt die Protagonistin Rina. Auf ihrer Flucht trifft sie auf einen Soldaten, der sich jedoch aus unerklärlichen Gründen verschont und zu den Rebellen schickt.
Die Frage nach dem Warum bleibt. Und was passiert mit Rina bei den Rebellen? Wird sie sich einfügen?

Nicht nur das Setting wurde düster dargestellt, auch die Charaktere tragen zur drückenden Stimmung bei. Es war nicht immer klar, wer auf welcher Seite steht und was die Motive für ihr Handeln sind. Hier und da fehlten mir zu den einzelnen Personen weitere Erklärungen.

Rina und den Soldaten lernt man nach und nach kennen und auch die Beweggründe. Von den Rebellen erfährt man nicht allzu viel. Aber es wird schnell klargestellt, wer die Strippen hinter allen zieht. Dennoch ist der Verlauf der Geschichte spannend gestaltet, da die Charaktere ihr Eigenleben haben und nicht immer formbar sind.

Die Geschichte ist keine einfache Kost und anspruchsvoll dargestellt. Jeder Satz ist gut durchgedacht. Der Schreibstil wirkt dadurch eloquent. Außerdem gibt es keinen Schmalz und keine Verschönerungen, was mir auch gut gefallen hat. Auf jeden Fall ist es keine Lektüre für Zwischendurch, sondern eine Geschichte, die sich mit gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzt, wie Machtkampf (was typisch in einer Dystopie ist), aber auch ein Recht auf ein freies Leben ohne Verfolgung sowie Zusammenhalt und Vertrauen. Auch mit einigen Gewissensbissen werden die Protagonisten hier und da konfrontiert.

Es geht noch weiter, denn einige Fragen blieben noch unerklärt und machen neugierig auf Band 2, der hoffentlich bald kommen wird.

Fazit: Auch wenn hier und da weiterführende Erklärungen fehlten, finde ich es faszinierend wie die Autorin ein komplexes und intelligentes Geschehen darstellen konnte. Mir gefiel es, dass die Geschichte nicht so typisch war und man in eine anspruchsvolle Lektüre eintauchte, in der eine düstere dystopische Welt dargestellt wurde.

Bewertung: 4 / 5

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