Dienstag, 21. Januar 2020

[Rezension] Die Welt nach der Flut

Autorin: Kassandra Montag

Titel: Die Welt nach der Flut

Verlag: HarperCollins

Seiten: 512

Erscheinungsdatum: 17.12.2019

Preis: 20,00 € (Broschiert)

Klappentext:
"Vor sechs Jahren musste die damals hochschwangere Myra hilflos zusehen, wie ihr Mann ihre älteste Tochter Row kidnappte und mit einem Boot über die dunklen Fluten davonfuhr. Sie hatte keine Chance, sie einzuholen. Denn die Erde ist nicht mehr, wie sie einst war: Seit der großen Klimakatastrophe gibt es kein Festland mehr, lediglich Archipele, die ehemaligen Bergregionen, auf die sich die verbliebenen Menschen gerettet haben. Doch nun bekommt Myra eine einmalige Chance: Mit ihrer jüngsten Tochter darf sie auf einem Boot mitreisen. Eine Chance auf eine Zukunft, auf ein neues Leben. Doch sie hat Row niemals vergessen, und als sie auf der Reise Hinweise auf den Aufenthaltsort ihres Kindes bekommt, bringt sie die Crew dazu, den Kurs zu ändern. Eine dramatische Entscheidung mit der sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern das aller auf dem Boot in große Gefahr bringt."

Meine Meinung:

Das Buch hörte sich nach einer guten Dystopie an. Ein Zukunftsszenario im Zuge des Klimawandels, welches denkbar ist.

Ganze Teile der Welt sind überflutet. Es gibt nur noch einige Küsten, die bewohnbar sind und wo Handel betrieben wird. Andere leben auf Schiffen oder Booten, wie Myra und ihre Tochter Pearl. Myra ist gut im Fischen. Um notwendige Lebensmittel oder andere Sachen aufzutreiben, begibt sie sich an verschiedene Handelspunkte. Eines Tages erhält sie den Hinweis, dass ihre zweite Tochter Row noch lebt und sich im Valley befindet, welches aber schwer zu erreichen ist. Row wurde damals von ihrem Vater entführt. Es beginnt eine abenteuerliche Reise, auf dieser sich Myra und ihre Tochter Pearl sogar einem anderen Schiff anschließen können. Mit dieser Mannschaft versuchen sie ins Valley aufzubrechen. Aber es lauern nicht nur Gefahren durch das stürmische Wetter, sondern auch durch Piratenschiffe, die andere Schiffe plündern.

Die Geschichte wird aus Myra’s Sicht erzählt. Die Autorin baut auch immer wieder Rückblenden ein, in denen Myra erzählt, wie das Leben früher und die Anfangszeit der Flut war, wie sie mit ihrer Tochter Pearl überlebt hat. Außerdem begleitet man sie auf ihrem täglichen Überlebenskampf auf dem Meer und die Gefahren, die immer wieder bestehen können. Es wird alles sehr detailreich beschrieben, sodass es auch manchmal etwas langatmig in den Beschreibungen wirkte. Dennoch konnte mir die Autorin die Schwere und Last des Schicksals vermitteln. Es ist eine drückende und abenteuerliche Stimmung, was typisch für eine Dystopie spricht.

Mit Myra kam ich anfangs noch ganz gut klar. Sie hat es nun mal nicht leicht und ist auf ihrer Tochter und sich allein gestellt. Dafür meistert sie alles sehr gut. Jedoch verändert sich alles, als sie auf das andere Schiff kommen. Sie ist teilweise recht stur und fordert ihre Bedürfnisse ein. Ja, sie möchte ihre andere Tochter unbedingt finden, aber dafür setzt sie andere Menschen schlimmen Gefahren aus. Selbst ihre Tochter Pearl fühlt sich zurückgesetzt. Aber wahrscheinlich handelt man so, wenn man eine Chance sieht, jemand geliebten wiederzufinden. Deswegen bin ich etwas im Zwiespalt mit ihr, einerseits kann ich sie verstehen, aber andererseits handelt sie egoistisch und stößt andere teilweise vor den Kopf. Man hat währenddessen nur die Hoffnung, dass am Ende alles gut geht.

Von den anderen Charakteren, die im Laufe der Geschichte hinzukommen, erfährt man bruchstückweise ihre Schicksale, die auch berühren. Dennoch war ich den Charakteren nie ganz nahe, aber das lag wahrscheinlich an der drückenden Stimmung und den vorherrschenden Gefahren, um die sie sich kümmern mussten.

Durch den leichten und abenteuerlichen Schreibstil kam man gut durch die Geschichte hindurch. Dennoch gab es Phasen, wo mir etwas fehlte und es dadurch etwas langatmig wirkte. An sich ist es eine glaubhafte Geschichte, da der Klimawandel und die daraus resultierenden Konsequenzen wahr werden könnten. Aber auch der Mut, den eine Mutter aufbringen muss, um ihre Tochter zu beschützen und die andere zurückzuholen, wird hier aufgezeigt. Dabei sind der Mutterliebe keine Grenzen gesetzt.

Fazit:
Ein dystopische Geschichte, die glaubhaft dargestellt ist. Es geht ums tägliche Überleben auf dem Meer, um Mutterliebe, Mut, Zusammenhalt und Stärke. Es wurde vieles sehr detailreich beschrieben, was aber manchmal dazu führte, dass die Story etwas zu langatmig wirkte. Die drückende Stimmung und die Schwere der Schicksale konnte die Autorin gut herausarbeiten, jedoch war ich der Geschichte nie emotional ganz nahe.

Bewertung: 3,5 / 5

Vielen Dank an den HarperCollins-Verlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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