Dienstag, 10. November 2020

[Rezension] Coldtown - Stadt der Unsterblichkeit

Autorin: Holly Black

Titel: Coldtown - Stadt der Unsterblichkeit

Verlag: cbj

Seiten: 480

Erscheinungsdatum: 12.10.2020

Preis: 18,00 € (Hardcover)

Klappentext:
"Tana wacht morgens nach einer Party auf und stellt fest, dass sie eine der wenigen Überlebenden in einem Haus voller Leichen ist. In einer Welt, in der Vampire ihr Unwesen treiben, ist Tana Schreckliches gewohnt, doch normalerweise halten sich Vampire in Quarantäne-Städten auf, in den sogenannten »Coldtowns«. Tanas Ex-Freund Aidan hat die Party zwar überlebt, doch er ist mit dem Vampir-Virus infiziert, und auch Tana könnte infiziert sein. Gemeinsam mit Aidan und dem einzigen anderen Überlebenden, dem geheimnisvollen Gavriel, macht sich Tana auf ins Herz der Gefahr – nach Coldtown, um sich und die anderen zu retten ..."

Meine Meinung:

Ich hatte schon ewig keinen Vampir-Roman mehr gelesen. Da ich außerdem noch kein Buch von Holly Black gelesen habe, bin ich neugierig auf ihre Geschichte geworden.

Gleich zu Anfang wird man mitten ins Geschehen geworfen. Tana findet sich nach einer Party in einem Haus getöteter Jugendliche wieder. Sie wurden von Vampiren angegriffen, die sonst eigentlich in sogenannten Coldtowns leben. In diesem Buch wird Vampirismus eher als Krankheit angesehen, mit der man sich infizieren kann. Tanas Ex-Freund hat den Vampirangriff überlebt, jedoch ist er infiziert. Aber auch Tana könnte infiziert sein. Des Weiteren hat noch der unbekannte Gavriel überlebt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Coldtown, um eine Lösung zu finden. Aber wer einmal in Coldtown landet, kommt nicht so einfach wieder hinaus. Werden sie es nach Coldtown schaffen? Und wer ist Gavriel wirklich?

Mit Tana wurde ich anfangs nicht so richtig warm. Einerseits wirkte sie stark, aber anderseits konnte ich ihre Entscheidungen und Handlungen nicht immer nachvollziehen. Mir kam es eher manchmal wie eine stupide Aneinanderreihung ihrer Handlungen vor. Dieses Empfinden könnte aber auch am Schreibstil der Autorin liegen, der etwas gewöhnungsbedürftig war. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Manchmal war es etwas emotionslos. Aber nach und nach habe ich mich daran gewöhnt. Das Buch wurde aus der Sicht von Tana in der dritten Person geschrieben. Des Weiteren gibt es einige Rückblenden aus ihrer Vergangenheit

Aber auch die anderen Charakter wirkten eher etwas blass. Sie waren nicht richtig greifbar und wirkten zudem emotionslos. Außer bei Gavriel wurde ich neugieriger, da er auch mal etwas geheimnisvolles und irres an sich hatte, wo man ahnte, dass da noch etwas mehr im weiteren Verlauf kommt.

Der Anfang war für mich sehr vielversprechend, in der man Tana und ihre Weggefährten auf eine abenteuerliche Reise begleitet. Es beginnt ein langer Roadtrip nach Coldtown. Jedoch kam dann die Ernüchterung, der Roadtrip war mir dann doch etwas langatmig. Es passieren zwar immer einige Sachen, die die Spannung steigern sollen, aber bei mir wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Erst im späteren Verlauf, als sie in Coldtown ankommen, gab es mehr Spannungsmomente. Die Ereignisse spitzen sich zum Ende hin immer mehr zu. Man erfährt dann auch mehr über Gavriel, was ich ziemlich interessant fand. Es erinnerte mich etwas an der Vampirromane von Anne Rice, was mir sehr gut gefallen hat.

Der Weltenaufbau mit den Coldtowns hat mir indessen richtig gut gefallen. Er ist düster, aber auch modern und etwas altmodisch. Das Leben in der abgeschottenen Stadt ist nicht gerade einfach. Überall lauern Gefahren, nicht nur die Vampire an sich, sondern auch von den noch normalen Menschen. Denn Coldtown ist auch ein Rückzugsort für Leute, die gerne ein Vampir sein möchten oder freiwillig ihr Blut geben. So ist das Leben auch teils von Armut und Gewalt geprägt. Das Gesamte ist dann gepaart mit Medienrummel, Live-Schaltungen aus Coldtown etc., aber auch mit altertümlichen Vampirklischees. Dahingehend hat sich die Autorin etwas gutes einfallen lassen.

Nur mit der Umsetzng konnte mich die Autorin nicht ganz so überzeugen. Es war stellenweise etwas langatmig bis es dann richtig spannend wird und sich die Ereignisse fast schon überschlagen. Zum Ende hin wird aber dann auch alles noch aufgeklärt, verknüpft mit den Geschehen von der Party am Anfang bishin in die Vergangenheit von Gavriel. Diese fand ich interessant und konnte mich sogar etwas überraschen.

Im ganzen Geschehen wird auch noch ein kleine Romanze eingebaut, die sich aber nicht ganz entfaltet bzw. nicht über weite Teile der Geschichte zieht. Ich konnte es zwar etwas erahnen, allerdings war sie trotzdem nicht richtig spürbar.

Es war dennoch mal wieder sehr schön, einen Vampirroman zu lesen. Ich hätte nun trotzdessen Lust auf mehr Vampirgeschichten.

Fazit:
Ein Vampriroman, der an die Romane von Anne Rice erinnert, aber auch etwas modernes hat. Von der Grundidee mit dem Vamir-Virus und den Coldtowns konnte mich das Buch überzeugen. Nur die Umsetzung war stellenweise etwas zu langatmig und die Charaktere wirkten auf mich eher etwas blass. Erst im späteren Verlauf wurde die Geschichte spannender, wo Tana und ihre Weggefährten in Coldtown ankommen. Aber auch die Geschichte rund um Gavriel wurde dann noch interessanter und greifbarer.

Bewertung: 3 / 5

Vielen Dank an den cbj-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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