Montag, 9. März 2020

[Rezension] The Grace Year

Autorin: Kim Liggett

Titel: The Grace Year

Verlag: Dressler

Seiten: 412

Erscheinungsdatum: 24.02.2020

Preis: 22,00 € (Hardcover)

Klappentext:
"In Garner County heißt es, dass junge Frauen die Macht besitzen, Ehemänner aus ihren Betten zu locken und Jungen in den Wahnsinn zu treiben. Um diese Kräfte zu verlieren, werden sie für ein Jahr in die Wildnis verbannt. Wer zurückkommt, wird verheiratet oder ins Arbeitshaus geschickt. Aber es kommen nie alle lebend zurück. Nur in ihren Träumen ist Tierney James frei, umgeben von Rebellinnen. Doch als ihr Gnadenjahr beginnt, spürt sie erst, wie tief verwurzelt der Hass ist. Denn nicht die Natur oder die tödlichen Wilderer, die ihnen auflauern, sind die größte Gefahr. Es sind die Mädchen selbst."

Meine Meinung:

Schon allein die Beschreibung „Tribute von Panem“ trifft auf "The Handmaid's Tale“ lies mich sehr neugierig auf das Buch machen. Tribute von Panem habe ich verschlungen und ich hatte schon lange nicht mehr so etwas in der Richtung gelesen. Ich kann gleich vorweg sagen, dass ich dieses Feeling beim Lesen spüren konnte.

Schon nach den ersten Seiten war ich von der Story gefesselt. Sie machte mich teilweise wütend, aber auch total neugierig auf den weiteren Verlauf. Einfach wow und krass zugleich.

Mädchen und Frauen werden in Garner County unterdrückt, ihren Rechten beraubt und müssen den Männern dienen und Kinder gebären. Sobald sie etwas Unrechtes tun, werden sie an den Pranger gestellt. Mit dem Eintritt in die Pubertät müssen die Mädchen ein sogenanntes Gnadenjahr absolvieren, um sie von ihrer Magie zu befreien. Dabei werden die Mädchen in ein abgelegenes Waldstück verfrachtet, in dem sie auf sich alleine gestellt sind. Außerhalb des Lagers lauern Wilderer, vor denen sich die Mädchen in Acht nehmen müssen. Nicht nur außerhalb des Zaunes sind die Gefahren groß, selbst im Lager braut sich einiges zusammen.

Als für die Tierney das Gnadenjahr anbricht, will es sie es einfach nur irgendwie überstehen, damit sie in Freiheit leben kann. Doch schon vorab kommt einiges anders als sie wollte. Wird sie ihr Gnadenjahr überstehen? Welchen Gefahren muss sie sich stellen?

Tierney ist für mich eine sehr starke Protagonistin, die auch Sachen hinterfragt, gerade was in Garner County vonstattengeht. Außerdem ist sie oft sehr mutig und hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und Ideenreichtum. In ihr lebt immer wieder Hoffnung auf, auch wenn sie dem Tode nahe ist. Sie ist sehr bewundernswert. Ich habe immer wieder mit ihr gebangt, gehofft, gezittert, gelitten und mich gefreut.

Nicht nur Tierney lernt man kennen, auch teilweise die anderen Mädchen. Vor allen voran Kiersten, die an Grausamkeiten nicht zu überbieten ist. Dennoch gibt es dadurch brodelnden Stoff zum Mitfiebern in der Geschichte.

Aber auch die Gefahren, die lauern, überzogen mir immer wieder eine Gänsehaut mit leichtem Gruselfaktor. Manches ist nichts für zartbesaitete Gemüter, da manche Grausamkeiten detailiert beschrieben werden.
Teilweise ist es auch eine beklemmende Atmosphäre und man konnte oft die Verzweiflung der Mädchen spüren.

Zudem bahnt sich auch eine Liebesgeschichte an, die über die Zeit glaubwürdig erscheint, dennoch irgendwie zu schnell abgehandelt wurde. Aber wiederum sich gut in die Geschichte integriert hat.

Das Ende kam dann doch etwas anders als erwartet. Es ist etwas offen gehalten, aber dennoch sehr passend gewählt. Die angedeutete Rebellion kommt eher schleichend. So ist es ein Ende, welches Hoffnung gibt und auch noch nachklingt.

Die Autorin hat einen ausgeprägten spannenden und fesselnden Schreibstil, der mich manchmal emotional an die Grenzen brachte. Die Handlungen ließen sich zudem flüssig lesen, sodass ich kaum das Buch aus der Hand legen konnte. Ein Pageturner, der es in sie hat und schon nach dem ersten großen Kapitel zum Highlight mutierte. Das dystopische Feeling á la Tribute von Panem stellte sich schnell bei mir ein. Denn die Autorin schaffte es, eine drückende Stimmung und ein Ort mit Grausamkeiten sowie Ungerechtigkeit zu konstruieren, sodass man auf verschiedenen Gefühlsebenen mitliest.

Die Geschichte lebt von den vielen Emotionen und von unerwarteten Wendungen, die mich mitfiebern ließen und überraschen, aber auch teilweise schockieren konnten.

Fazit:
Ein düster-spannende Dystopie, die mich immer wieder fesseln konnte. Die Geschichte lebt von einer starken Protagonistin, die den Mut nicht verliert und Hoffnung gibt. Aber auch die vielen Emotionen, die die Geschichte in mir weckte, macht das Buch zu einem Highlight-Charakter. Es kommt dem Feeling á al Tribute von Panem sehr nahe.

Bewertung: 5-/5

Vielen Dank an den Dressler-Verlag, für das Leserundenexemplar auf Lovelybooks.

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